Landsberg
im 20. Jahrhundert
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Der Holocaust im Raum Landsberg
KZ Kaufering IV bei HurlachAm 18. Juni 1944 traf der erste Transport mit 1000 jüdischen KZ-Häftlingen aus Auschwitz in Kaufering ein. Sie sollten im Rüstungsprojekt "Ringeltaube" drei gigantische, unterirdische Bunker zur Flugzeugproduktion der ME 262 bauen. Dazu wurden im Raum Landsberg 11 Konzentrationslager errichtet, die alle den Namen "Kaufering" erhielten. In ihnen registrierte der luxemburgische KZ-Priester Jules Jost bis zum 9. März 1945 28.838 KZ-Häftlinge.

Wegen der menschenunwürdigen Unterbringung, aufgrund von Hunger, Kälte und Typhus, der Ausbeutung der Arbeitskraft bis zur Vernichtung, bezeichneten die Häftlinge diese Lager als "kalte Krematorien". Bis Ende Oktober 1944 wurde, wer nicht mehr arbeiten konnte, zurück nach Auschwitz in die Gaskammern geschickt. Ab November 1944 starben die Häftlinge im KZ-Kommando Kaufering/Landsberg und wurden in der Umgebung in Massengräbern vergraben.

Nur etwa 15.000 überlebten die letzte Phase der Judenvernichtung und erlebten die Befreiung durch die amerikanische Armee am 27. April 1945.

Die Hölle von Kaufering

In den elf Konzentrationslagern des KZ-Außenkommandos Kaufering wurden von Juni 1944 bis April 1945 14500 jüdische KZ-Häftlinge ermordet. "Wenn man von den Lebensbedingungen ausgeht, waren die 11 Lager in der Umgebung von Kaufering und Landsberg in Bezug auf die Unmenschlichkeiten, des Hungers und der Krankheiten die Schlimmsten", heißt es unter anderem im Untersuchungsbericht der Kriegsverbrecher-untersuchungskommission 6823 der 7. US Armee. Die jüdischen KZ-Häftlinge, die nach Landsberg und Kaufering verschleppt wurden, kamen aus fast allen europäischen Nationen. Sie sprachen unterschiedliche Sprachen und konnten sich gegenseitig nicht einmal verstehen. Ihre "Schuld" bestand einzig und alleine darin, als Juden geboren zu sein.
Die Häftlinge befanden sich in einer für sie ausweglosen Situation und standen unter starkem seelischen Druck. Als sie deportiert wurden, nahm man ihnen ihre Familien, ihre Hab und Gut und die Menschenwürde. Zu jeder Zeit war es möglich, geschlagen, mißhandelt oder getötet zu werden und jeder von ihnen hatte einen langen Leidensweg hinter sich. Sie waren seelisch und körperlich erschöpft und viele verfielen in Apathie. Die wenige Kraft, die diesen erschöpften und gedemitigten Menschen geblieben war, wurde solange erbarmungslos ausgebeuetet bis ihre letzten Kraftreserven aufgebraucht waren. "Vernichtung durch Arbeit" hieß das Programm einer selbstherrlichen "arischen Rasse", das die Juden dazu verdammte, wie Ungeziefer vernichtet zu werden.
Und doch gibt es Menschen, die das Inferno von Kaufering und Landsberg überlebt haben. Es gibt Überlebende und Zeitzeugen, die versucht haben, mit ihren eigenen Worten das wiederzugeben, was sie selbst erlebt, gesehen und erlitten haben:

Übersichtskarte mit Luftbildern
KZ-Kommando Kaufering und "Rüstungsprojekt Ringeltaube"

Berichte von Zeitzeugen aus der Hölle von Kaufering


Orginal - Tondokumente von Zeitzeugen
KZ-Kommando Kaufering: Quellen, Dokumente und Zeitzeugenberichte

Orginal - Filmaufnahme der US-Streitkräfte
KZ-Kommando Kaufering IV - 27. April 1945: Die amerikanische Armee entdeckt den Holocaust

 

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