Seit der Zeit des Salzhandels verlor die Stadt Landsberg immer mehr an Bedeutung. Die großen Städte Augsburg und München hatten die Kleinstadt längst überflügelt.
Natürlich wollte man etwas darstellen und mit den anderen mithalten. So ist es wenig verwunderlich, daß die Stadtväter der Jahre 1933 bis 1945 stolz waren, in die "Geschichte der nationalsozialistischen Bewegung einbezogen und damit mit der Geschichte Deutschlands verknüpft zu sein" und so verkündeten sie 1934, daß die "Hitlerstadt Landsberg" das "südbayerische Rothenburg wieder aus seinem Dornröschenschlaf erwacht“ ist. Mit einem raffinierten Werbekonzept „schmückte“ sich die Stadt mit den unterschiedlichsten Beinamen:
Landsberg, die Hitlerstadt - Landsberg, die Stadt des Führers - Landsberg, Markstein in der Geschichte des Nationalsozialismus - Landsberg, deutsche Kultstätte - Landsberg, nationaler Wallfahrtsort- Landsberg, Geburtsort der Ideen des Nationalsozialismus - Landsberg, Stadt der Jugend.
Als in den 90iger Jahren die weitreichenden Verwicklungen der Stadt zu den Nationalsozialisten nicht mehr verleugnet werden können, glaubt Landsberg am Ende des 20. Jahrhunderts wieder einmal sein „Image“ aufbessern zu müssen. Die eigene Geschichte soll „in Bahnen gelenkt“ und „den Bürgern erträglicher gemacht“ werden.
Alles und jeder der bei diesem Vorhaben hilft wird gefördert und unterstützt. Und so heißt es heute ganz offiziell aus den Rathaus:
Landsberg, „ein Ort wie jeder andere“ „Es konnte überall geschehen“ „Landsberg, nur durch Zufall wichtig“.